Als das Tiny House geliefert wurde, war die Aufregung groß. Endlich stand es da – klein, aber fein, mit Holzfassade, Panoramafenster und dem ganz großen Freiheitsgefühl auf kleinem Raum.

Mit dem Einsinken der Räder verlief der Aufbau nicht wirklich reibungslos. Drei Tage danach wurde die Terrasse montiert. – Gradlinig, großzügig und genau so, wie wir sie uns vorgestellt hatten.
Fast zu schön, um wahr zu sein.
Doch beim ersten Rundgang, mit frischer Begeisterung und Kaffeetassen in der Hand, kam die Ernüchterung.
Ein Blick vom Tiny House auf die Terrasse – und dann zurück zur überdachten Terrasse vom Haus.
Ein kurzer Moment des Stillstands. Dann die Worte:
„Moment mal … warum ist die Terrasse höher als das Haus?“

Kein Messfehler eurerseits. Kein Bodensetzungsproblem.
Die Terrasse war schlicht zu hoch gebaut worden.
Und das Haus – so wunderbar es auch war – wirkte plötzlich zu tief. Ein Höhenunterschied von 10 Zentimetern klaffte zwischen dem Wohnbereich und dem neuen Lieblingsplatz draußen. Der Traum vom stufenlosen Übergang war dahin.
Die Optionen standen schnell im Raum:
Terrasse kürzen? Oder das ganze Tiny House anheben?
Die Terrasse zu zerschneiden, kam für uns nicht in Frage – sie war perfekt, stabil, und optisch genau richtig. Und dann kam er, dieser leicht verrückte, leicht mutige Gedanke:
„Dann heben wir eben das Haus an.“
Mit Wagenhebern, Keilen, Podesten, Millimeterarbeit und viel Gefühl wurde das Tiny House Stück für Stück angehoben, bis es auf exakt dem gleichen Niveau war wie die Terrasse.
Ein kleines Bauabenteuer – aber mit Happy End.
Heute führt der Weg von drinnen nach draußen ohne einen einzigen Höhenunterschied.
Und wenn jemand zu Besuch kommt und fragt, wie man es schafft, sein Haus nachträglich zu erhöhen, dann erzählen wir mit einem Lachen:
„Ganz einfach – unsere Terrasse wollte hoch hinaus, und das Haus hat mitgezogen.“
Und genau deshalb ist unser Tiny House heute nicht nur gemütlich – sondern auch ein bisschen legendär.
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